Kambodscha: Begegnungen am Tonle Sap

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Wenn Samnang etwas fremd sein sollte, dann ist es höchstwahrscheinlich schlechte Laune. Sie strahlt, sie lacht, ist ständig zu Scherzen aufgelegt und unterhält ihre Familie während der ganzen Zeit, in der ich zu Gast an deren Stand bin.

Ihre Familie, das sind zwei Tanten und eine Cousine. Vor allem aber ist es Chantrea, die große Schwester. Auch sie ein Mensch, der am liebsten zu lachen scheint. Vor ein paar Jahren verließ sie ihr Dorf im Norden und ging nach Phnom Penh, um Arbeit zu finden. Eine der Tanten vermittelte, seitdem bedient Chantrea in einem traditionellen Restaurant.

Der Job ist okay, sagt sie, und die Bezahlung in Ordnung. Für eine Wohnung in der Hauptstadt sei der Lohn jedoch zu gering und Phnom Penh für kambodschanische Verhältnisse sowieso sehr teuer, weswegen sie mit ihrer Schwester außerhalb auf Mekong-Island lebt. Tagsüber aber seien sie gern am Ufer des Tonle Sap, zumal Samnangs Schule nur ein paar Häuserblocks entfernt liege, und man hier immer nette Leute treffe.

Dass sie ausgerechnet heute eine Jacke mit der Aufschrift „Germany in Europe“ trägt und einen Deutschen kennenlernt, findet sie zum Schießen komisch. Mir bleibt nichts anderes übrig: ich lache mit.

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